Einen Falken soll sich Hondas Designer Kunihiko Tachibana bei der Gestaltung des Tourer vorgestellt haben. Vielleicht aber auch einen Alfa Romeo Sportwagon. Denn wie schon die Accord Limousine, mit der sich die um 8,5 Zentimeter gestreckte Kombi-Version den kompletten Vorderwagen bis zur mittleren Karosseriesäule teilt, das Design des Alfa 156 zitierte, erinnern die abfallende Dachlinie, die schmalen hinteren Seitenfenstern sowie die trapezförmige Heckscheibe über den umlaufenden Rücklichtbändern des Tourer an die Kombivariante des italienischen Mittelklässlers. Im Gegensatz dazu beschränkt sich der Honda aber nicht auf dynamische Formen, sondern zeigt darunter viel Sinn für kombi-typische Praxis.

Bemerkenswert am weit rausragenden Hinterteil des Tourers sind neben dem großen Raumangebot vor allem die praktischen Vorzüge, die den Alltagsgebrauch erleichtern. Allen voran die elektrische Heckklappe, die sich per Knopfdruck am Zündschlüssel öffnen und schließen lässt. Wer bei Regen voll bepackt aus dem Super- oder Baumarkt kommt, wird diesen serienmäßigen Komfort schnell zu schätzen wissen. Alternativ lässt sich die Klappe auch durch Knopfdruck an ihrer Unterkante schließen. Ein Feature, das bislang nur in Oberklasselimousinen zu finden war. Sollte, wie wir im Selbstversuch feststellen konnten, eine Person unter der schließenden Klappe stehen, kehrt der Elektroantrieb die Laufrichtung um, sobald die Sensorik einen Widerstand registriert.

Viel Gehirnschmalz steckt aber auch in den so genannten Quick-Flat-Rücksitzen, die sich mit einem Handgriff nach vorne klappen lassen. Zieht man am Verriegelungshebel auf der Oberseite der asymmetrisch teilbaren Rücksitzlehnen, klappen zunächst die Kopfstützen nach vorn. Zieht man weiter, stellen sich automatisch die Sitzpolster senkrecht hinter die Vordersitze und die Rückenlehne lässt sich komplett absenken. So entsteht ein fast rechteckiger Laderaum mit rund 1,80 Meter Länge und über 1,30 Meter Breite. Befüllen lässt sich der Tourer dachhoch mit 1657 Liter Volumen, bis zur Fensterunterkante sind es 921 Liter. Aber auch bei voller Sitzbelegung kommt der Accord Tourer immer noch auf beachtliche 576 Liter Gepäckraumvolumen. Weiteren Stauraum gibt es unter dem Ladeboden. Weil der Tourer mit einem Pannenset ausgerüstet ist, befindet sich dort, wo sonst das Reserverad liegt, unter einer Abdeckung mit Griff eine kratzfeste Wanne mit 50 Liter Volumen. Darüber hinaus finden sich im Heckabteil Haken für Einkaufstaschen und zum Verzurren größerer Gegenstände, eine Zwölf-Volt-Steckdose sowie weitere Staufächer in den Seitenwandverkleidungen.

Technik, Motoren und Fahrwerk sind weitgehend mit der Limousine identisch. Angeboten wird der Accord Tourer mit zwei Benzinern mit 2,0-Liter und 2,4-Liter Hubraum, die 155 PS (114 kW) bzw. 190 PS (140 kW) leisten. Beide Treibwerke haben keine Mühe, das rund 1,6 Tonnen schwere Fahrzeug zu bewegen. Einen Dieselmotor wird es erst im Laufe des Jahres geben. Auch die serienmäßige Sicherheits- und Komfortausstattung wurde mit ABS inklusive Bremsassistent, Front-, Seiten- und Kopfairbags sowie einer Zweizonen-Klimaautomatik aus der Limousine übernommen. Die 2,4-Liter-Modelle verfügen darüber hinaus über ein elektronisches Stabilitätssystem, das bei Honda VSA genannt wird.