Die Konkurrenz hat Druck aufgebaut: Gegen die Lieblingsgegner $(LB387036:Audi A4 und Mercedes C-Klasse)$ sieht der aktuelle BMW 3er zwar immer noch nicht alt aus, trotzdem wird es langsam Zeit für ein größeres Modellpflegeprogramm für die Münchner Mittelklasse. Facelift nennt man so etwas gemeinhin, aber neben den mehr oder weniger deutlichen Retuschen am Blechkleid, tut sich auch unter der Haube eine ganze Menge. Zu mehr Sparsamkeit wollen sie ihn erziehen, den Dreier. Das aus dem M3 bekannte Doppelkupplungsgetriebe wird demnächst auch in den optisch unveränderten Varianten Coupé und Cabrio (335i) zu haben sein. Und mit dem 330d gibt es einen neuen selbstzündenden Reihensechser mit 245 PS und 520 Nm Drehmoment, der die Abgasnorm Euro 5 schafft. Der Diesel-Primus der Dreier-Baureihe schafft den Prestigesprint in 6,1 Sekunden (Touring: 6,2 Sekunden) und ist gut für abgeregelte 250 km/h Spitze.

Alle Motoren kommen mit dem Spritsparprogramm EfficientDynamics

BMW 3er Facelift
Großes Sparangebot: Fünf Diesel und fünf Benziner mit EfficientDynamics stehen zur Auswahl.
Ansonsten bleibt die Sortierung der Motorenpalette auch nach der Überarbeitung unverändert. Alle Aggregate werden mit dem bekannten Spritsparpaket "EfficientDynamic" gekoppelt. Zur Auswahl stehen fünf Benziner und fünf Diesel, die ein Leistungsspektrum von 143 PS (318i) bis 306 PS (335i) abdecken. Erstmals kann mit dem 320d nun ein Vierzylinder in der Dreier-Reihe mit dem Allradantrieb xDrive ausgerüstet werden, die Sechsgang-Automatik mit optimierter Schaldynamik und minimiertem Wandlerschlupf gibt es jetzt optional auch für den 318d. Topmodell bei den Benzinern bleibt abseits des M3 der 335i, mit dem es in 5,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 geht (Touring: 5,7 Sekunden). Hier verspricht BMW einen kombinierten Verbrauch von 9,1 Litern für die Limousine, der Touring genehmigt sich 9,3 Liter im Schnitt. Am anderen Ende der Verbrauchsskala rangiert erwartungsgemäß der 318d, der sich mit 4,7 Litern Diesel im Mittel begnügt.

Die neue Optik soll das sportlich-elegante Profil schärfen

BMW 3er Facelift
Leicht geänderte Optik: Die Retuschen am Blechkleid sollen das sportlich-elegante Profil schärfen.
Und wie sehen die optischen Veränderungen aus? Nun, BMW formuliert es recht blumig: "Die neue BMW 3er Limousine erfährt durch die markanten Design-Akzente an der Fahrzeugfront, in der Seitenansicht und am Heck eine zusätzliche Betonung ihres dynamischen Charakters, der neue BMW 3er Touring schärft mit den ebenfalls aus jeder Perspektive erkennbaren optischen Neuerungen sein sportlich-elegantes Profil." Im Klartext: Die Frontansicht samt Scheinwerfern wurde überarbeitet, die Niere und die Lufteinlässe in der Frontschürze neu gezeichnet. In der Seitenansicht fallen die neuen Spiegelgehäuse und die höher angesetzte Lichtkante der Seitenschweller auf. Wer sich dem neuen BMW 3er von hinten nähert, erkennt auf den ersten Blick Veränderungen an Kofferraumdeckel (Limousine), Stoßfänger und Rücklichtern – hier leuchten Schlusslicht und Blinker selbstverständlich mit LED-Technik. Weniger auffällig dürfte die je nach Modell um bis zu 24 Millimeter breitere Spur an der Hinterachse sein.
Im Innenraum betrifft die größte Veränderung das iDrive-System. Hier gibt es jetzt nicht nur einen 8,8 Zoll großen Monitor, die Funktionen CD, Radio, Telefon und Navigation – jetzt mit 80 GB großer Festplatte – können nun auch über vier Tasten oberhalb des Controllers direkt angewählt werden. Ansonsten bleibt es bis auf kleine Änderungen in der Materialauswahl und der Gestaltung der Oberflächen beim bekannten Look des Dreier-Interieurs. Potenzielle Kunden können dort zum ersten Mal auf der Paris Motor Show 2008 (4. bis 19. Oktober) Platz nehmen. Wann der aufgefrischte 3er in den Handel kommt, steht aber im Moment genauso wenig fest, wie die Preise.